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Im Grunde sind es zwei Instanzen, die eine solche Ausbildung ermöglichen: einmal der Betrieb, in welchem du deine praktische Ausbildung absolvierst, und zum anderen die Berufsschule, in der du die theoretischen Inhalte vermittelt bekommst. Die Berufsschule ist zwar nicht direkt mit dem Betrieb verbunden, allerdings ist der Standort des Betriebs ausschlaggebend dafür, in welcher Berufsschule du deine schulische Ausbildung ablegst.
Berufsschulen sind in fast jeder mittelgroßen Stadt zu finden und auch Ausbildungsbetriebe gibt es jede Menge. Ausbildungsbetriebe können große Supermarktketten wie ALDI oder Lidl, Drogeriefachmärkte wie Rossmann oder Textilgeschäfte wie H&M und Zara sein.
Einen Studiengang, der die Ausbildung zum Einzelhandel komplett ersetzt, gibt es in diesem Sinne nicht. Allerdings ist ein Studium in der Betriebswirtschaftslehre oder im Handelsmanagement eine gute Alternative. Diese qualifizieren dich nicht automatisch für eine Tätigkeit an der Kasse, denn dir fehlen in einem Vollzeitstudium die praktischen Erfahrungen. Solltest du dich jedoch für ein duales Studium interessieren und dich für ein Handelsmanagementstudium entscheiden, könnte auch die praktische Erfahrung erfüllt sein. Für die inhaltlichen und theoretischen Grundlagen reicht ein BWL-Studium dennoch aus.
Durch die Verknüpfung von zwei Lernorten – Betrieb und Schule – ist eine rein onlinebasierte Ausbildung ausgeschlossen, allerdings kannst du die Weiterbildung zum Handelsfachwirten weitestgehend online absolvieren. Hierbei wird jedoch oftmals vorausgesetzt, dass es sich um eine berufsbegleitende Weiterbildung handelt, so dass du sowieso die meiste Zeit in der Woche im Unternehmen bist und dich nur ein paar Stunden in der Woche online weiterbildest.
Die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und zur Einzelhandelskauffrau dauert regulär drei Jahre. Allerdings kann es hier zu Verkürzungen kommen, wenn du eine höhere Schulbildung aufweist, beispielsweise eine Fachhochschulreife. Generell kannst du dich auch durch deine Noten in der Berufsschule hervorheben, wodurch eine Verkürzung möglich ist. So kannst du deine Ausbildung entweder sechs Monate oder sogar zwölf Monate früher abschließen. Eine solche Verkürzung muss jedoch bei der Industrie- und Handelskammer beantragt und genehmigt werden.
Sollten deine Leistungen nicht den Anforderungen entsprechen, kann es durchaus auch passieren, dass du länger als drei Jahre für den Abschluss brauchst. Dies kannst du dann zusammen mit deinen Berufsschullehrern und deinem Ausbildungsbetrieb besprechen.
Für die Ausbildung musst du kein Geld bezahlen. Du wirst sogar für deine Arbeit in deinem Betrieb in Form eines monatlichen Lohns bezahlt. Dieser ist zunächst abhängig von deinem Betrieb, indem du die Ausbildung machst, und natürlich auch von der Branche. Im Durchschnitt erhält ein Auszubildender, der einen Abschluss als Kaufmann oder Kauffrau im Einzelhandel anstrebt, ein monatliches Gehalt zwischen 600 € und 1.200 €. Dein Gehalt nach der Ausbildung verbessert sich zudem, wenn du dich dazu entscheidest, eine Weiterbildung oder tatsächlich noch ein Studium an die Ausbildung zu hängen.
Für eine Ausbildung im Einzelhandel sind keine rechtlichen Zugangsvoraussetzungen festgelegt. Jedes Unternehmen kann jedoch eigene Voraussetzungen für die Anstellung von Auszubildenden festlegen. Die meisten Auszubildenden können vor Ausbildungsstart einen mittleren Bildungsabschluss vorweisen. Grundsätzlich ist der Rahmenlehrplan jedoch auf einem Hauptschulabschluss aufgebaut, so dass dieser als Mindestanforderung gilt.
Auf der persönlichen Ebene solltest du für einen Job im Einzelhandel nicht scheu sein. Du solltest kein Problem damit haben, auf Kunden zuzugehen und ihnen deine Hilfe anzubieten. Dabei ist es wichtig, deinem Gegenüber respektvoll und freundlich zu begegnen. Zusätzlich hilft es dir, wenn du auch mal kurzfristig einen neuen Preis ausrechnen kannst. Denn bei reduzierten Artikeln kann es durchaus dazu kommen, dass der Kunde kurz nachhakt.
Des Weiteren solltest du einen gewissen Grad an Stressresistenz mitbringen, denn durch die verschiedenen Lieferzeiten aus großen Lagern musst du innerhalb kürzester Zeit möglichst viel Ware im Laden verräumen. Außerdem können oftmals Fragen der Kunden deine eigentliche Arbeit unterbrechen, so dass du gezwungen bist, mehrmals den Ort bzw. die Aufgabe zu wechseln. Hier solltest du möglichst strukturiert arbeiten, damit du deine Aufgaben nicht vergisst und beispielsweise unverräumte Ware im Laden nicht den Weg versperrt.
Während deiner Ausbildung wirst du merken, dass es darauf ankommt, wo ein Produkt ausgestellt wird, und wie unterschiedlich die Kunden auf den Ort reagieren können. Daher bringst du am besten schon vor dem Ausbildungsstart ein Interesse an Marketing mit. Schlussendlich solltest du zudem kein Problem damit haben, auch Schichten am Wochenende zu übernehmen, denn der Einzelhandel ist in Deutschland sowohl von Montag bis Freitag als auch samstags geöffnet.
Die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann kannst du in ganz Deutschland absolvieren. Es gibt mehrere Tausend Unternehmen mit abertausenden Standorten, an denen du eine Ausbildung machen kannst. Viele Ausbildungsbetriebe fangen bereits früh mit den Bewerbungsphasen an, deswegen solltest du dich früh genug bewerben, um einen Platz an deinem bevorzugten Standort zu ergattern.
Mit erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhältst du den Titel Kaufmann im Einzelhandel und Kauffrau im Einzelhandel. Früher wurde der Berufsabschluss zusätzlich Verkäufer und Verkäuferin genannt.
Dieser Abschluss qualifiziert dich im nächsten Schritt zu einer Weiterbildung zum Handelsfachwirt. In diesem Zusammenhang kannst du außerdem einen Ausbilder-Eignungsschein erwerben, so dass du im Betrieb für nachfolgende Azubis zuständig sein kannst.
In Deutschland besteht die Möglichkeit, den Titel des Einzelhandelskaufmanns bzw. der Einzelhandelskauffrau zu erlangen, ohne an einer beruflichen Ausbildung teilgenommen zu haben. Dies ist möglich, wenn du über genug Berufserfahrung verfügst und eine Externenprüfung bei der Industrie- und Handelskammer absolvierst. Die Bedingungen an deine Berufserfahrung und die Inhalte der Prüfung erfährst du genauer bei der zuständigen Handelskammer. Durchschnittlich gelten viereinhalb Jahre als Richtwert hinsichtlich der notwendigen Berufserfahrung.
Die Ausbildung im Einzelhandel dient dir als grundlagenspezifische Ausbildung. Du erhältst solide Eindrücke, wie das Arbeiten im Einzelhandel läuft und auf welche betrieblichen und wirtschaftlichen Kennzahlen es besonders ankommt. Außerdem ermöglicht dir eine kaufmännische Ausbildung den Einstieg in viele unterschiedliche Branchen.
Wenn du genug Berufserfahrung gesammelt hast und eventuell sogar die Weiterbildung zum Handelsfachwirten absolviert hast, kann ein nächster Schritt die Selbstständigkeit sein. Auch für diese sammelst du innerhalb der Ausbildung wertvolles Wissen, besonders in kleineren Ausbildungsbetrieben. Viele große Unternehmen bieten außerdem an, im Anschluss an die Ausbildung ein duales Studium anzuhängen, wenn du gute Leistungen aufweisen kannst.
Grundsätzlich geht es in diesem Beruf um den Verkauf von Waren, allerdings bekommst du viel weiterführende Einblicke. Du wirst natürlich in erster Linie auf der Verkaufsfläche im Geschäft zu finden sein, sei es, um Ware zu verräumen oder um Mindesthaltbarkeitsdaten zu vergleichen. Allerdings wirst du auch die Kasse bedienen und den Bezahlvorgang der Kunden begleiten. Mit anderen Filialen wirst du ebenfalls in Kontakt stehen, um zu klären, ob in ihren Geschäften noch Artikel eines Produkts vorhanden sind, damit deine Kunden ihr Wunschprodukt dort kaufen können. In manchen Branchen wird es mal mehr oder mal weniger zu Beratungsgesprächen kommen, in denen du teilweise ein Verkaufsgespräch starten kannst. Alles in allem begleitest du den Kunden den kompletten Weg durch den Laden und sorgst zusätzlich dafür, dass alles ordentlich aussieht und gut erkennbar ist.
Mit einer Ausbildung im Einzelhandel hast du die Möglichkeit schlussendlich in vielen verschiedenen Branchen zu arbeiten. Neben dem Lebensmittelbereich kannst du beispielweise, wenn du dich für Textilien interessierst, auch in einem Bekleidungsgeschäft arbeiten. Solltest du jedoch eher Spaß mit elektronischen Geräten haben, so könntest du im Elektronikfachhandel den passenden Job finden. Weitere Bereiche sind zudem Möbel- und Kosmetikgeschäfte. Wenn du allerdings großes Interesse an Automobilfahrzeugen hast, könnte auch diese Branche für deine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann passen. Genauso Tankstellen oder Apotheken und viele, viele mehr.
Noch konnte dich die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann nicht überzeugen? Dann könnten die unten aufgeführten Alternativen vielleicht etwas für dich sein.
Während der Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bzw. zur Einzelhandelskauffrau bekommst du sehr viele unterschiedliche Tätigkeitsbereiche sowohl theoretisch als auch praktisch vermittelt. Diese ermöglichen dir, dich im Anschluss an die Ausbildung als Kaufmann und Kauffrau angemessen zu verhalten.
Ausbildungsinhalte sind zum einen die Strukturen und allgemeinen Bedeutungen des Einzelhandels. Das bedeutet, du lernst zu Beginn einmal, wie dein Betrieb aufgebaut ist und welche unterschiedlichen Arten von Einzelhandel es tatsächlich gibt. Diese unterschiedlichen Eindrücke sind möglich, weil du zwei verschiedene Lernstandorte hast. Zum einen ist es der Ausbildungsbetrieb und zum anderen die Berufsschule. Mithilfe deiner Mitschüler und Mitschülerinnen erhältst du einen Eindruck, wie es in deren Ausbildungsbetrieben aussieht. Meistens lernen die Einzelhändler aus dem Lebensmittelbereich zusammen mit denen aus dem Textilbereich.
Im Betrieb wirst du merken, dass es zwei Tätigkeitsbereiche gibt, in denen du vornehmlich aktiv sein wirst. Zum einen kümmerst du dich um die Angelegenheiten auf der Fläche, also die Beratung von Kunden oder das Auspacken neuer Waren. Auf der anderen Seite musst du dich auch um Aufgaben im Büro kümmern, also Lieferungen planen oder die Mitarbeiterplanung übernehmen. Auf beide Aufgabenbereiche wirst du während deiner Ausbildung umfassend vorbereitet.
Wichtige Inhalte erlernst du außerdem im Bereich Gesundheitsschutz und Sicherheit, denn nicht nur Arbeitsunfälle solltest du später vermeiden. Besonders wenn du mit Lebensmitteln arbeitest, solltest du ein Augenmerk auf das Mindesthaltbarkeitsdatum werfen, damit ein Kunde kein abgelaufenes Produkt kauft. In diesem Zusammenhang spielen aber natürlich auch der Umweltschutz und die Nachhaltigkeit eine Rolle. Du wirst lernen, deine Waren im Geschäft einzuschätzen und nur Ware zu bestellen, die auch wirklich verkauft wird. So verhinderst du, dass Produkte verschwendet werden.
Im heutigen Zeitalter spielt auch die digitale Entwicklung eine große Rolle. Deswegen wirst du auch in diesem Bereich innerhalb deiner Ausbildung geschult. Neben solchen topaktuellen Themen stehen auch einige Dauerbrenner auf dem Stundenplan: Du setzt dich mit der Berufsgeschichte des Einzelhändlers auseinander und erfährst, wie der Beruf entstanden ist und zu welcher Berufsgruppe er gerechnet wird. Des Weiteren vertiefst du deine Kenntnisse im Arbeits- und Tarifrecht.
Neben diesen großen Bereichen werden auch kleinere Teilbereiche in deiner Ausbildung thematisiert. Im Unterricht diskutierst du die Öffentlichkeitsarbeit deines Ausbildungsbetriebes und anderer Unternehmen sowie deren Stellung am Markt.
Die allgemeinen Fächer unterscheiden sich teilweise hinsichtlich des Ausbildungsstandortes. An manchen Berufsschulen werden neben dem fachlichen Unterricht zusätzlich Sport oder Religion weitergeführt. Fächer, welche häufig auch noch in der Ausbildung gelehrt werden, sind Deutsch oder Englisch. Da du im Beruf der Einzelhandelskaufleute viel Kontakt zu Menschen hast, solltest du dich auch angemessen mit diesen verständigen können, so dass du Probleme schnellstmöglich lösen kannst. Du wirst außerdem mit Fächern wie Rechnungswesen in Kontakt kommen Da hier viel gerechnet wird, bauen solche Fächer natürlich auf der Schulmathematik auf.
In der Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und zur Einzelhandelskauffrau gibt es vier Wahlqualifikationen, welche im Arbeitsvertrag zwischen dir und deinem Arbeitgeber festgehalten werden müssen. Die Qualifikationen sind zum einen die Sicherstellung der Warenpräsenz, also die korrekte Annahme der Waren und Prüfung auf Qualitätsmängel. In der zweiten Qualifikation beschäftigst du dich mit der Beratung des Kunden. Hierbei ist es besonders wichtig, dass du lernst, wie du ein Verkaufsgespräch führen musst und wie du die Verhaltensmuster der Kunden entsprechend analysierst. Der dritte Bereich beschäftigt sich mit den Kassensystemdaten und dem Kundenservice. Du lernst in diesem Bereich, wie ein Umtausch getätigt wird und wie du kundenorientiert und gleichzeitig betrieblich handelst. Die letzte Wahlqualifikation setzt sich mit der Verkaufsförderung und der Werbung auseinander. Du lernst unter anderem, welche Werbemittel du und dein Betrieb nutzen können und welche Vor- und Nachteile sie bieten.
Neben diesen Wahlqualifikationen kann es zusätzlich unterschiedliche Richtungen abhängig von deinem Verkaufssortiment geben. Arbeitest du in deiner Ausbildung zum Beispiel bei einem Lebensmittelanbieter, sammelst du mehr Erfahrung in diesem Tätigkeitsbereich anstatt beispielsweise im Textilbereich.
Als Auszubildende oder Auszubildender im Einzelhandel lernst du vielfältige Abläufe kennen: von den Prozessen auf der Ladenfläche bis zur hintersten Ecke im Lager.
Die Ausbildung dauert regulär drei Jahre, kann sich jedoch durch gute Leistungen und einen höheren Schulabschluss verkürzen.
Kosten kommen auf dich nicht zu, im Gegenteil, du verdienst während deiner Ausbildung etwas. Das Gehalt der Azubis im Einzelhandel liegt zwischen 600 € und 1.200 €.
Festgeschriebene Voraussetzungen gibt es derzeit nicht, allerdings hat jedes Unternehmen seine eigenen Voraussetzungen für den Start einer Ausbildung. Die meisten Azubis besitzen einen mittleren Schulabschluss.
Absolvieren kannst du die Ausbildung in ganz Deutschland an Tausenden unterschiedlichen Standorten.
Nach der Ausbildung kannst du dich Kauffmann bzw. Kauffrau im Einzelhandel nennen. Dieser Ausbildungsabschluss wird staatlich geprüft.
Bei der Ausbildung handelt es sich um eine breit aufgestellte Berufsausbildung, welche dir für dein gesamtes Leben betrieblich und wirtschaftlich eine gute Grundlage bieten kann.
Angeboten werden Ausbildungsplätze sowohl von kleineren Betrieben als auch von großen Unternehmen, welche mehrere Hundert Standorte auf der Welt besitzen.
Es gibt viele verschiedene kaufmännische Ausbildungen und auch Studiengänge, die sich mit vergleichbaren wirtschaftlichen Inhalten auseinandersetzen.