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Ergotherapeuten werden an Berufsfachschulen ausgebildet. Die schulische Ausbildung wird durch Praktika ergänzt, die in Kliniken, Heimen, Praxen oder vergleichbaren therapeutischen Einrichtungen stattfinden.
Du kannst Ergotherapie auch studieren.
Die schulische Ergotherapie Ausbildung dauert insgesamt 3 Jahre. Darin eingeschlossen ist der Unterricht an der Berufsfachschule sowie die intermittierenden Praktika in diversen Betrieben. Die Dauer der einzelnen Praktika unterscheidet sich je nach Berufsschule. Insgesamt verbringst du 1700 Stunden deiner Ausbildung mit praktischen Abschnitten, den Rest mit der schulischen Ausbildung.
Die dreijährige Ausbildung in Ergotherapie ist – wie häufig im Sozialwesen – nicht immer kostenlos. Während staatliche Schulen die Ausbildung meist schulgeldfrei anbieten, verlangen Privatschulen häufig Schulgeld. Bei beiden Varianten musst du mit zusätzlichen Kosten für Prüfungen, das Pendeln oder Schulmaterial rechnen.
Da viele der ausbildenden Schulen in privater Hand sind, übernehmen seit einigen Jahren mehrere Bundesländer die laufenden Kosten. So können Auszubildende auch an privaten Ergotherapieschulen kostenlos oder zumindest zu geringeren Kosten lernen. Falls die Berufsfachschule deiner Wahl jedoch noch Schulgeld von ihren Azubis erhebt, kannst du auf finanzielle Unterstützung hoffen: Prüfe zum Beispiel, ob du einen Anspruch auf die Bundesausbildungsförderung (BAföG) oder die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) hast.
Mit etwas Glück erhältst du eine kleine Vergütung von den Betrieben, in denen du deine Praktika absolvierst. Öffentlich finanzierte Kliniken und kommunale Krankenhäuser pflegen zudem teilweise Kooperationen mit Berufsfachschulen. Lernst du an einer solchen Schule, musst du deine Praktika bei den Partnerbetrieben absolvieren, erhältst dafür jedoch ein tariflich geregeltes Ausbildungsgehalt von ca. 1000 Euro brutto pro Monat.
Beachte jedoch, dass Praxen, Kliniken und Krankenhäuser normalerweise nicht verpflichtet sind, dich zu bezahlen, wenn kein Kooperationsvertrag mit deiner Fachschule besteht.
Wenn du Ergotherapeutin bzw. Ergotherapeut werden möchtest, benötigst du mindestens einen mittleren Schulabschluss, zum Beispiel den Realschulabschluss oder eine gleichwertige Schulausbildung. Einige Anbieter setzen sogar ein Abitur oder die Fachhochschulreife voraus. Teilweise hast du die Möglichkeit, auch mit einem Hauptschulabschluss einen der Ausbildungsplätze zu ergattern: Manche Anbieter akzeptieren deine Bewerbung, wenn du zusätzlich zu deiner schulischen Bildung eine mindestens zweijährige Berufsausbildung abgeschlossen hast.
Gern gesehen ist in den sozialen Berufen außerdem immer, wenn du bereits Erfahrung mitbringst. Du könntest zum Beispiel ein Vorpraktikum absolvieren oder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einem relevanten medizinischen oder pflegerischen Bereich abschließen.
Als angehender Ergotherapeut solltest du in erster Linie eine gute Portion Einfühlungsvermögen mitbringen. Denn du wirst tagtäglich eng mit Menschen zusammenarbeiten, die deinen Zuspruch benötigen und deine Motivation. Du solltest also geduldig und aufgeschlossen auf ihre Bedürfnisse eingehen können. Es darf für dich kein Problem darstellen, eng mit kranken, alten oder behinderten Menschen zu arbeiten.
Bei aller Einfühlsamkeit musst du jedoch am Ende des Tages beruhigt nach Hause gehen können. Du solltest also seelisch ausgeglichen und belastbar sein.
Da du deine Patienten häufig in gesundheitlichen Fragen beraten wirst, gehst du am besten selbst als Vorbild voran. Das bedeutet: Du solltest sportlich sein und einen aktiven und fitten Lebensstil vertreten. So tust du dich leichter, deinen Patienten passende Übungen vorzuführen. Du musst auch gar kein Profisportler sein. Es geht lediglich darum, die Vorteile eines guten Körpergefühls und einer robusten Fitness zu demonstrieren und somit den Spaß an Bewegung zu vermitteln.
Zu guter Letzt hilft es dir auch, wenn ein kleiner Künstler in dir steckt. Denn als Ergotherapeut führst du zahlreiche kreative und künstlerische Übungen mit deinen Patienten durch. Da schadet es nicht, wenn du mit handwerklichem Geschick glänzen kannst bzw. wenn du Freude daran hast, auch selbst mal den Pinsel und die Bastelschere zu schwingen.
Wenn du diese Qualitäten mitbringst, findest du im Beruf des Ergotherapeuten eine abwechslungsreiche Beschäftigung, in der du eigenverantwortlich agieren und verschiedensten Menschen eine wertvolle Stütze sein kannst.
Berufsfachschulen für Ergotherapeuten findest du in ganz Deutschland. Bei der Wahl deines Ausbildungsorts kannst du darauf achten, dass sich Krankenhäuser, Kliniken oder ähnliche Einrichtungen in der Nähe befinden. So musst du für deine Praktika im Optimalfall nicht umziehen oder pendeln.
Die Ergotherapie Ausbildung schließt mit der Berufsbezeichnung „Staatlich anerkannter Ergotherapeut“ ab. Um den Titel zu erhalten, musst du eine schriftliche, eine mündliche sowie eine praktische Abschlussprüfung bestehen. Im praktischen Prüfungsteil erarbeitest du zum Beispiel eine ergotherapeutische Behandlungssitzung und demonstrierst ausgewählte Auszüge.
Wenn du deine Verdienst- und Berufsaussichten weiter verbessern möchtest, bieten sich Fortbildungen in den Fachbereichen der Ergotherapie an. Du kannst dich beispielsweise in Musiktherapie, Kinesiologie, Gesundheitstraining, Rehabilitation oder Elternarbeit weitergehend qualifizieren.
Darüber hinaus sind Aufstiegsweiterbildungen möglich. Als ausgebildeter Ergotherapeut kannst du die Weiterbildung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen besuchen. Sie ermöglicht dir den Aufstieg ins mittlere Management und damit die Übernahme von Führungsaufgaben. Gleiches gilt für die Weiterbildung zum Betriebswirt für Sozialwesen: Sie bereitet dich auf betriebswirtschaftlich geprägte Aufgaben im Controlling und im Personalwesen von sozialen Einrichtungen vor.
Wenn du ein Abitur oder Fachabitur in der Tasche hast, kannst du Ergotherapie auch studieren – oder das Studium an deine Ausbildung anhängen, um dich weiter zu qualifizieren. Beliebte Studiengänge sind z. B. der Bachelor of Arts Erziehungswissenschaft, der Bachelor of Science Ergotherapie oder Kombinationen mit Logopädie und Physiotherapie.
Den Studienabschluss kannst du in Vollzeit erwerben. Falls du nebenbei schon in den Beruf starten und praktische Erfahrung sammeln möchtest, stehen dir auch diverse berufsbegleitende und Teilzeit-Modelle zur Verfügung.
Der Beruf des Ergotherapeuten verspricht dir eine sichere Zukunft. Da der moderne Mensch immer mehr Zeit im Sitzen verbringt und im beruflichen Alltag keine Zeit für Bewegung findet, nehmen Erkrankungen des Bewegungsapparats zu. Haltungsschäden und Rückenschmerzen sind die Folge. Und Patienten mit diesen Beschwerden landen wiederum bei dir. Der Bedarf an gut ausgebildeten Ergotherapeuten ist also hoch und deine Jobchancen entsprechend gut. Außerdem kannst du dich mit einer Ergotherapeuten Ausbildung auch erfolgreich selbstständig machen und deine eigene Praxis gründen.
Als Ergotherapeut arbeitest du in Kliniken, Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie in pädagogischen und sozialen Einrichtungen. Außerdem findest du Anstellung in ergotherapeutischen Praxen. Dort betreust du die Heimbewohner, ambulante Fälle, Kinder, Senioren und Unfallopfer. Ihnen allen hilfst du, wieder mehr Selbstständigkeit im Alltag zu erlangen oder sich diese zu erhalten.
Deine Tätigkeiten reichen von der Anamnese über ausführliche Beratungsgespräche bis zur Erstellung individueller Behandlungspläne für deine Patienten. Du führst mit ihnen passende Übungen durch, die ihre Konzentrationsfähigkeit steigern, ihr Gedächtnis trainieren oder ihre Beweglichkeit erhöhen – je nach Vorgeschichte und Bedürfnissen des einzelnen Patienten.
So hilfst du ihnen, Einschränkungen und Entwicklungsstörungen zu überwinden.
Du kannst entweder übergreifend als Ergotherapeut arbeiten oder dich auf bestimmte Patientengruppen spezialisieren und beispielsweise nur Ergotherapie für Kinder anbieten. Entsprechend unterschiedlich fallen deine Aufgaben als Ergotherapeut aus – aber auch deine Arbeitszeiten. In Praxen hast du meist geregelte Dienstzeiten. In Kliniken oder Heimen hingegen kann sich die Arbeitszeit auch aufs Wochenende erstrecken oder sie wird in Schichten auf vormittags und nachmittags verteilt.
Ergotherapeuten erhalten in der Regel ein Einstiegsgehalt von ca. 2000 Euro brutto. Dieses kann sich im Laufe der Jahre merklich nach oben entwickeln. Arbeitest du in einer Klinik oder einem Heim in öffentlicher Trägerschaft, wirst du nach Tarifvertrag (TVöD) bezahlt. Dein Gehalt erhöht sich dann im Laufe der Zeit. Außerdem sind Sprünge bei Beförderungen möglich, beispielsweise wenn du eine Bereichsleitung übernimmst oder eine Aufstiegsweiterbildung zum Fachwirt machst.
Arbeitgeber, die nicht nach Tarif bezahlen – zum Beispiel Praxen und private Kliniken –, legen ihre Gehälter eigenständig fest. Mit ein wenig Verhandlungsgeschick kannst du aber meist ein ähnliches Einstiegsgehalt wie im öffentlichen Dienst erzielen.
Machst du dich selbstständig, legst du in Eigenregie deinen Stundenlohn fest. Beachte dabei die Abzüge für Steuern, Mietkosten für Behandlungsräume und dergleichen.
Ergotherapeuten müssen absolut offene Menschenkenner sein und die enge Arbeit mit Patienten schätzen. Falls das doch nicht ganz deinem Naturell entspricht, gibt es alternative Ausbildungen, zum Beispiel zum Physiotherapeuten oder zum/zur MFA.
Wer noch tiefer in die Materie eintauchen möchte, kann Ergotherapie auch studieren.
Eine Ergotherapie Ausbildung bereitet dich darauf vor, Menschen jeden Alters zu unterstützen, wenn sie in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind. Verunfallte Sportler, chronisch kranke Senioren, Kinder mit Handicap – du lernst, woran du die Bedürfnisse unterschiedlichster Patienten erkennst und wie du die richtige Behandlung für sie bestimmst.
Deine Ausbildung zum Ergotherapeuten macht dich mit motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten vertraut. Du erfährst, wie du sie in deinen Patienten erhalten bzw. wiederherstellen kannst.
Die Ergotherapie Ausbildung ist eine schulische Ausbildung. Das heißt, du lernst in Theorie und Praxis.
Deine theoretischen Grundlagenkenntnisse erwirbst du an einer Berufsfachschule für Ergotherapie. Hier erhältst du zunächst eine Einführung in medizinische Fragestellungen: Du lernst mehr über die Anatomie und Physiologie des Menschen sowie über typische Krankheitsbilder. So erhältst du ein umfassendes Verständnis dafür, wie der menschliche Körper funktioniert, welche Probleme der Kreislauf verursachen kann, was genau bei einem Herzinfarkt passiert und vieles mehr. Im Rahmen der Grundausbildung absolvierst du außerdem einen Erste-Hilfe-Kurs.
Aufbauend auf die Arzneimittel- und Krankheitslehre, erschließt du dir ergotherapeutische Behandlungsverfahren. Für diesen Theorieblock wechselt deine Klasse in der Regel in eine Turnhalle, eine Werkstatt oder einen ähnlichen Übungsraum. Denn ihr erarbeitet euch verschiedene Methoden, mit denen ihr später eure Patienten behandeln könnt. Das heißt für dich: Basteln, werken, Ball spielen, kneten, schleifen, Körbe flechten … Kurzum: Du erprobst in Eigenerfahrung, wie sich verschiedene Übungen auf die Fingerfertigkeit, die Konzentrationsfähigkeit, die Geschicklichkeit und viele weitere Aspekte auswirken. Deine Lehrer erläutern dir die Effekte bestimmter Bewegungsabläufe und Denkaufgaben auf den Körper. Mit diesem Wissen kannst du dich später in Patienten verschiedenster Couleur und mit unterschiedlichsten Einschränkungen hineinversetzen und die jeweils richtige Therapie für sie auswählen.
An der Fachschule erhältst du des Weiteren Einblicke in diverse medizinische Fachgebiete, die mit dem Beruf des Ergotherapeuten eng verwoben sind:
Neben den medizinischen Inhalten stehen allgemeinbildende Fächer auf deinem Stundenplan, die du bereits aus der Schule kennst: Deutsch, Mathe und Wirtschaft zum Beispiel.
Während deiner ergotherapeutischen Ausbildung verlässt du immer wieder die Schulbank und absolvierst ausbildungsbegleitende Praktika in passenden Betrieben. Dort hast du die Gelegenheit, theoretisch erlernte Therapiemethoden in der Praxis anzuwenden und Erfahrungen zu sammeln.
Wie viele Praktika du während deiner Ausbildung absolvierst, hängt von den Vorgaben deiner Ergotherapieschule ab. Der Ausbildungsrahmenplan gibt vor, dass du insgesamt 1700 Stunden im Praktikum verbringen sollst. Die meisten Berufsschulen verteilen diese auf mehrere Praktikumsabschnitte mit einer Dauer von 2 bis 8 Wochen. Ziel ist es, dass du die Praktikumsphasen in unterschiedlichen Einrichtungen verbringst, um so ein möglichst breites Verständnis des Berufsbildes zu erlangen.
Deine Praktika kannst du in ergotherapeutischen Praxen, Altenheimen oder Förderschulen absolvieren. Auch Tageskliniken, Reha-Kliniken und Einrichtungen für Behinderte bieten Praktikumsplätze an. In der Regel wirst du einer erfahrenen Ergotherapeutin oder einem langjährigen Ergotherapeuten an die Seite gestellt.
Von ihnen kannst du lernen und somit nach und nach selbst Behandlungen übernehmen. Deine praktischen Erfahrungen sammelst du in drei therapeutischen Tätigkeitsfeldern:
In allen therapeutischen Arbeitsfeldern wirst du darüber hinaus lernen, die Fortschritte deiner Patienten zu dokumentieren. Das heißt, du hältst schriftlich fest, inwiefern sich die Beweglichkeit eines Patienten nach seiner Hüft-OP verbessert oder wie lange sich das behandelte Kind auf eine Aufgabe konzentrieren kann. Deine Berichte dienen dir dazu, den Behandlungsplan zu verfolgen und ggf. anzupassen. Darüber hinaus kannst du Absprachen mit Kollegen halten, z. B. mit Ärzten oder Logopäden, damit ihr gemeinsam die nächsten Schritte für eure Patienten bestimmen könnt.
Als angehender Ergotherapeut lernst du medizinische, therapeutische und sozialpsychologische Methoden – stets mit dem Ziel, Menschen mit Einschränkungen zu unterstützen. Du hilfst ihnen, ihren Alltag möglichst selbstständig zu bewältigen.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre und umfasst schulische sowie praktische Phasen.
Die meisten Ausbildungsplätze stehen dir kostenlos zur Verfügung. Lediglich an einigen privaten Berufsfachschulen musst du mit einem monatlichen Schulgeld bis zu 500 Euro rechnen.
Für die Ergotherapie Ausbildung benötigst du einen mittleren Schulabschluss, z. B. die Mittlere Reife. Je nach Anbieter kannst du auch mit einem Hauptschulabschluss durchstarten, wenn du weitere Qualifikationen vorweisen kannst.
Entsprechende Ergotherapieschulen findest du in ganz Deutschland, meist in strategischer Nähe zu Kliniken, Krankenhäusern und anderen Einsatzorten für deine ausbildungsbegleitenden Praktika.
Die dreijährige Ausbildung führt dich zum Abschluss „Staatlich anerkannte Ergotherapeutin“ bzw. „Staatlich anerkannter Ergotherapeut“.
Als Ergotherapeut erwartet dich eine vergleichsweise sichere berufliche Zukunft. Du darfst dich außerdem auf einen abwechslungsreichen Job freuen, bei dem kein Patient dem nächsten gleicht.
Die Ausbildung wird von speziellen Berufsfachschulen für Ergotherapie angeboten. Sie kooperieren teilweise mit medizinischen und pflegerischen Einrichtungen, bei denen die Auszubildenden ihre Praktika ableisten können.
Weniger Patientenkontakt, mehr Forschungsarbeit, ein geringerer Fokus aufs Medizinische? Was auch immer du dir wünschst – es gibt die passende Ausbildung für dich.