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Bauingenieurwesen kannst du an Universitäten und Fachhochschulen studieren. Besonders häufig findest du den Studiengang an Technischen Universitäten. Generell sind Fachhochschulen stärker der Praxis zugewandt, während Technische Universitäten größeren Wert auf Theorie und Wissenschaft legen.
Der Bachelor im Bauingenieurwesen dauert in der Regel 6 Semester, je nach Hochschule teilweise 7 Semester. Du kannst das Studium in Vollzeit oder auch in Teilzeit absolvieren. Beachte allerdings, dass das Bauingenieurwesen Studium komplex ist und ein berufsbegleitendes Präsenzstudium somit eine wirkliche Herausforderung.
Der Master umfasst normalerweise 4 Semester. Allerdings kannst du das Masterstudium in Vollzeit, berufsbegleitend oder als Fernstudium absolvieren. Durch diese Flexibilität findest du teilweise auch Angebote, die dich in nur 2 oder 3 Semestern zum Master im Bauingenieurwesen führen.
Verlängert wird das Bauingenieurwesen Studium womöglich durch Praxissemester und Projektarbeiten. Nahe jedes Bauingenieur Studium setzt Praktika voraus. Diese absolvierst du meist in den letzten Semestern deines Studiums oder in der vorlesungsfreien Zeit. Dazu verbringst du mehrere Wochen oder sogar einige Monate bei Baubetrieben, in Ingenieurbüros oder bei vergleichbaren Arbeitgebern im Ausland.
An öffentlichen Universitäten und Fachhochschulen bezahlst du in der Regel nichts für dein Bauingenieurwesen Studium. Hier werden lediglich die sogenannten Semesterbeiträge fällig, aus denen sich die Studierendenverwaltung finanziert. Nimmst du dein Studium hingegen an einer privaten Hochschule auf, entstehen in der Regel monatliche Studiengebühren. Diese betragen ab 200 Euro und mehr. Teilweise kannst du die Studiengebühren senken, indem du zum Beispiel die Gebühren eines Semesters im Voraus bezahlst. Viele Hochschulen bieten darüber hinaus Stipendien an.
Entscheidest du dich für ein duales Studium im Bauingenieurwesen, sieht die Lage wieder anders aus: In diesem Fall stehst du bei einem Unternehmen unter Vertrag. Dieses Ausbildungsunternehmen zahlt dir ein kleines Gehalt, auch während der Phasen, die du an der Hochschule verbringst.
Essenzielle Voraussetzung ist, dass du über eine Hochschulzugangsberechtigung verfügst. Das heißt übersetzt: Du musst das Abitur oder für Fachhochschulen das Fachabitur mitbringen. Einige, vor allem private Bildungsanbieter ermöglichen dir zudem, das Bauingenieurwesen Studium mit einem niedrigeren Schulabschluss aufzunehmen. Das geht zum Beispiel, wenn du eine Berufsausbildung im selben Bereich gemacht und einige Jahre Berufserfahrung gesammelt hast oder wenn du einen Meister absolviert hast.
Typisch ist zudem, dass du ein oder mehrere Vorpraktika abschließen musst, um dich erfolgreich auf das Bauingenieurwesen Studium bewerben zu können. Ein Vorpraktikum von sechs bis acht Wochen ist gängig.
Seltener kommt es hingegen vor, dass Bauingenieur-Studiengänge mit einem Numerus clausus (NC) belegt sind. Dies würde bedeuten, dass du in deinem Abschlusszeugnis mindestens eine bestimmte Note erreicht haben müsstest. Erkundige dich am besten vorab bei deiner Wunschhochschule, ob für das kommende Semester ein NC gilt.
Abschließend sei gesagt, dass angehende Bauingenieure und Bauingenieurinnen wirklich Fans der Mathematik sein sollten. Ein Studium der Ingenieurwissenschaften ist anspruchsvoll und verlangt deinen mathematischen Kenntnissen einiges ab. Zwar bieten viele Unis unterstützende Tutorien und Lerngruppen an, allerdings wird dir die Prüfungsvorbereitung deutlich leichter fallen, wenn du mit Mathe, Physik, Chemie und Informatik auf gutem Fuß stehst.
Um ein Masterstudium im Bauingenieurwesen aufnehmen zu können, benötigst du zunächst einen Bachelorabschluss im gleichen oder in einem verwandten Fach. Je nach Masterstudiengang kann es sein, dass eine bestimmte Abschlussnote im Bachelor gefordert ist.
Zusätzlich spielen im Master Bauingenieurwesen gute Englischkenntnisse eine wichtige Rolle. Denn die Baubranche agiert oftmals international und du wirst mit einem Masterabschluss sehr wahrscheinlich über Grenzen hinweg Bauprojekte und Materiallieferungen verhandeln.
Du tust dich im Bauingenieurwesen Studium definitiv leichter, wenn du über ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen verfügst. Dazu noch eine Affinität für technische Fragen und schon hast du eine gute Basis, um dich in Baupläne und Konstruktionsmodelle hineinzudenken.
Berücksichtige bei der Wahl des Bauingenieur Studiums außerdem, dass Bauingenieure und Bauingenieurinnen viel Zeit auf der Straße und auf Baustellen verbringen. Je nach Projektphase musst du vor Ort sein, um alles im Auge zu behalten und zu prüfen. Das bedeutet entweder eine tägliche Anreise oder, bei weiter entfernten Bauprojekten, auch mal das zeitweise Wohnen im Hotel. Es sollte dir also nichts ausmachen, in einem fremden Bett zu schlafen. Im Optimalfall genießt du es sogar, beruflich zu reisen.
Etwas weniger unterwegs musst du sein, wenn du dich im Studium auf den planerischen Teil des Bauingenieurwesens spezialisierst. Bauinformatiker beispielsweise arbeiten fast ausschließlich vom Schreibtisch aus.
Passende Bildungsanbieter findest du in ganz Deutschland. Achte bei der Wahl des Orts lediglich darauf, ob an der jeweiligen Hochschule auch die Spezialisierungen und Wahlfächer angeboten werden, die du dir wünschst. Ein weiterer Punkt in deiner Entscheidung könnte der Studienbeginn sein: Viele Universitäten bieten die Aufnahme des Bauingenieurwesen Studiums nur zum Wintersemester an.
Das grundständige Studium schließt du ab mit einem Bachelor of Science (B. Sc.) oder einem Bachelor of Engineering (B. Eng.), sobald du 180 ECTS-Punkte erreicht hast.
Der Masterstudiengang führt zum Abschluss Master of Science (M. Sc.) oder Master of Engineering (M. Eng.).
An manchen Technischen Hochschulen kannst du noch den Titel Diplom-Ingenieur (Dipl.-Ing.) erwerben. Dafür musst du 120 ECTS-Punkte sammeln.
Die genaue Bezeichnung deines Bachelor– oder Masterabschlusses kann je nach Hochschule variieren. Das liegt daran, dass es sehr viele bauingenieurwissenschaftliche Studiengänge gibt. Diese sind wiederum nach ihren jeweiligen Spezialisierungen benannt. Ob du nun allerdings „Nachhaltiges Bauen“ oder „Bau-Projektmanagement“ studiert hast, du darfst dich am Ende auf jeden Fall Bauingenieur bzw. Bauingenieurin nennen.
Übrigens bleibt dein Studium bis zum Abschluss stark praktisch ausgerichtet: Es ist üblich, dass Studierende ihre Abschlussarbeit innerhalb einer größeren Projektarbeit verfassen. Dabei wird u. a. deine Teamfähigkeit auf die Probe gestellt. Viele Studierende schreiben ihre Thesis auch in einem kooperierenden Unternehmen, indem sie „echte“ Bauten konstruieren und Baupläne für die Praxis entwerfen.
Bauingenieure und Bauingenieurinnen haben gute Zukunftsaussichten. Perspektiven sind bis weit in die Zukunft zu sehen, da immer gebaut werden wird und durch das komplexe Studium nicht viele Abgänger am Markt sind.
Hinzu kommt der Wandel zum energieeffizienten und ökologischen Bauen. Professionelle Aus– und Umbauten erfordern sachkundiges Personal. Der Green Deal der Europäischen Kommission, laut dem Treibhausgase in der EU drastisch reduziert werden sollen, dürfte dem Bedarf an gut ausgebildeten Bauingenieuren einen weiteren Aufschwung verleihen. Darüber hinaus bieten Gewässerschutz, Lärmschutz, Trinkwasseranlagen, Bodenschutz und Schmutzwasserentsorgung spannende Tätigkeitsfelder mit Zukunftspotenzial.
Angestellte Bauingenieure sind in der Verwaltung tätig, in Bauabteilungen privater Firmen, bei immobilienbezogenen Dienstleistungen, in Ziviltechniker– und Planungsbüros sowie an Universitäten und in der Wissenschaft. Weiterhin ist eine Tätigkeit als Gutachter oder Bausachverständiger möglich.
Machst du dich im Bauingenieurwesen selbstständig, so trägst du viel Verantwortung und bist auch haftbar für deine Fehler. Aus diesem Grund gründen die meisten selbstständigen Bauingenieure eine GmbH.
Deine konkreten Tätigkeiten sind abhängig von dem Sektor, in dem du deine berufliche Zukunft ansiedelst. Bauleiter und Bauleiterinnen arbeiten hauptsächlich für Ingenieurbüros und Behörden sowie bei Hochbau– und Tiefbauunternehmen.
Je nach Spezialisierung befassen sie sich mit der Projektentwicklung, mit Fragen des Umweltschutzes oder mit der Bauaufsicht. Deine Aufgaben als Bauingenieur bzw. Bauingenieurin sind dabei so vielfältig, dass wir nur einige Beispiele nennen können:
Bei all diesen Aufgaben arbeitest du eng mit Architekten zusammen sowie mit Ingenieuren anderer Fachrichtungen.
Als Bauingenieur musst du dir finanziell wenig Sorgen machen. Zum einen gilt der Arbeitsmarkt als aussichtsreich, zum anderen verdienen Bauingenieure sehr gut. Nach dem Studium kannst du mit einem Bauingenieur Gehalt von 30.000 bis 45.000 Euro pro Jahr rechnen, welches im Laufe der Berufsjahre ziemlich schnell ansteigt. Ein späteres Jahresgehalt von 50.000 bis 60.000 Euro ist nicht unrealistisch.
Mit einem Hang zu praktisch veranlagten Berufen eröffnen sich dir viele weitere Möglichkeiten, ins Studierendenleben einzusteigen.
Das Bauingenieurwesen ist eine Ingenieurswissenschaft. Es beschäftigt sich mit der Konzeption, mit der Planung, dem Entwurf, der Berechnung, der Umsetzung und dem Betrieb von Bauwerken. Man unterscheidet zwischen Hochbau, Tiefbau, Verkehrsbau, Wasserbau und vielen weiteren. Wenn du dich für ein Bauingenieurwesen Studium entscheidest, wirst du zum Profi für die Statik, die Technik und die Planung von Bauvorhaben verschiedenster Art.
Das Studium bereitet dich auf die Praxis vor, denn ausgebildete Bauingenieure sind später überwiegend in praktischen Berufen tätig. Im Studium erwirbst du die erforderlichen Fähigkeiten fürs Planen und Bauen ebenso wie für die Instandhaltung oder Restaurierung von Gebäuden.
Damit du auf der Baustelle später professionell agieren kannst, lernst du zunächst praktische Grundlagen wie Baustoffkunde, Vermessungskunde und Baumanagement. Diese grundlegenden Fächer ergänzt du mit fortschreitendem Studium um tiefergehendes Know-how. Viel Wissen erwirbst du zum Beispiel in den Bereichen Bauausführung sowie Statik und Planung.
Weitere Studieninhalte, die dir im Bauingenieurwesen begegnen, sind:
Spätere Vertiefungen sind möglich, etwa in den Bereichen Ingenieurbau und Projektmanagement. Außerdem lernst du diverse Computerprogramme kennen, darunter CAD-Anwendungen. Denn heutzutage werden viele typische Tätigkeiten von Bauingenieuren durch den Computer und entsprechende Software unterstützt. Computerfähigkeiten sind aus diesem Beruf und somit auch aus dem Studium kaum mehr wegzudenken.
Der praktische Teil des Bauingenieurwesen Studiums wird abgerundet durch Exkursionen und Baustellenbesuche. Auslandssemester sind ebenfalls möglich.
Auch wenn du als Bauingenieur oder Bauingenieurin später viel Zeit in Gummistiefeln und unter einem Schutzhelm verbringen wirst, fußt das Bauingenieurwesen Studium doch stark in der Theorie. Vor allem Mathematik und Informatik ziehen sich wie ein roter Faden durchs Studium und begleiten dich bis zum Abschluss. Ingenieurwissenschaftliche Fächer wie Physik und Mechanik, aber auch BWL und Recht ergänzen dein Bachelorstudium.
Damit du bei späteren Bauvorhaben immer den Überblick behältst, lernst du außerdem, dich und andere zu organisieren. Du befasst dich mit Projektmanagement und Qualitätsmanagement, lernst die Feinheiten der Kostenplanung und die schrittweise Abwicklung von Bauvorhaben kennen. Häufig kommen in deinen Seminaren Fallbeispiele zum Einsatz, an denen du deine Planungsfertigkeiten erproben kannst. Dann entwirfst du einen Bauplan für ein neues Flughafenhotel, berechnest die Höhe eines fiktiven Staudamms oder fertigst ein Konstruktionsmodell für die Sanierung einer Brücke an.
Letztlich müssen sich Bauingenieure und Bauingenieurinnen auch mit zahlreichen rechtlichen Fragen befassen, allen voran das Vergaberecht. Doch auch mit dem Vertragsrecht und haftungsrechtlichen Fragen wirst du dich im Bauingenieurwesen Studium ausführlich beschäftigen. Bauvorschriften und die Interpretation von Baugutachten werden dir im Bachelorstudiengang ins Blut übergehen. Hinzu kommen ergänzende Vorlesungen zu den Hintergründen des Bauingenieurwesens, zum Beispiel in Baugeschichte.
Der Unterschied zur Architektur liegt darin, dass auf Konzept, Gestaltung, soziale und ästhetische Faktoren im Bauingenieurwesen weniger Fokus gelegt wird. Du befasst dich im Studienverlauf vielmehr mit der technischen und mathematischen Seite des Bauens. Oftmals arbeiten Architekt und Bauingenieur später Hand in Hand.
Entscheidest du dich nach dem Grundstudium für einen aufbauenden Master, kannst du zwischen diversen Vertiefungsrichtungen wählen. Sie spiegeln die Fachgebiete des Berufsbilds wider.
Sehr beliebt ist das Feld des konstruktiven Ingenieurbaus. In ihm ist der klassische Hochbau angesiedelt, also beispielsweise Industriebauten, Brücken und Gewerbegebäude.
Eng damit verwoben ist der Tiefbau, die sogenannte Geotechnik, die sich um die Baukonstruktion unter bzw. innerhalb der Erde kümmert, beispielsweise in Form von Tunneln oder Kanälen. Immer mehr Aufmerksamkeit erfährt im Bauingenieurwesen außerdem die Umwelttechnik. Wählst du diese Spezialisierung, befasst du dich u.a. mit der Wasserwirtschaft. Denn Bauten wie Staudämme, Trinkwasserspeicher oder Wasserversorgungsanlagen sind essenzielle Bestandteile des Wasserwesens.
Zu guter Letzt bietet das Verkehrswesen spannende Möglichkeiten, deine Kenntnisse im Masterstudium zu vertiefen. Straßen, Schienen, Häfen, Flugplätze und Schifffahrtskanäle wollen sorgfältig geplant und gebaut werden.
Siehst du deine Zukunft im Management und weniger in der alltäglichen Anwendung technischer Methoden, könnte eine Spezialisierung im Baubetrieb spannend für dich sein. Hier geht es weniger um die konkrete Bauausführung, sondern vielmehr um betriebswirtschaftliche Aspekte des Bauens, die Bauleitung und dem generellen Überblick über das Bauprojekt.
Im Bauingenieurwesen Studium lernst du, Bauprojekte zu konzipieren, bis ins Detail zu planen und sie umzusetzen. Du kannst dabei verschiedenste Schwerpunkte von Wasserwesen bis Umweltschutz setzen.
Für den Bachelor kannst du 6 Semester einplanen, für den Master weitere 4 Semester. Allerdings kann die Regelstudienzeit je nach Universität abweichen. Außerdem verlängern obligatorische Praxissemester womöglich deine Zeit als Student.
An privaten Institutionen solltest du 200 Euro und mehr pro Monat kalkulieren. An öffentlichen Hochschulen werden lediglich die üblichen Semesterbeiträge fällig.
Für dein Studium benötigst du das Abitur, das Fachabitur oder einen anderweitigen Nachweis, der dich zum Studium berechtigt. Teilweise werden außerdem Vorpraktika vorausgesetzt.
Passende Hochschulen und Fachhochschulen findest du in ganz Deutschland. Maßgeblich bei der Auswahl ist, ob sie deine präferierte Spezialisierung anbieten.
Das Bauingenieurwesen Studium schließt du mit dem Bachelor of Science oder, je nach Studienausrichtung, mit dem Bachelor of Engineering ab. Auch im Master stehen dir diese beiden Ausrichtungen zur Verfügung.
Bauingenieure und Bauingenieurinnen dürfen sich auf abwechslungsreiche Aufgaben und einen gut bezahlten Job freuen. Zahlreiche Entwicklungen in der Baubranche eröffnen ihnen gute Zukunftsaussichten.
Den Studiengang findest du an Universitäten, Technischen Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen.
Wenn du dir ein Studium mit hohem Praxisbezug wünschst, stehen dir neben dem Bauingenieurwesen noch viele weitere Optionen offen.